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Familie Mammilade baut ein Haus | Kapitel 2: Über kurzes und langes Warten, ein wenig Baulatein, Papierfluten, den Amtsschimmel und die erste Schritte

10. April 2017
BAUtagebuch  Wohnen  Familienleben
Montag, 10. April  2017
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Das Warten

Wo war ich stehen geblieben? Ach, ja, die Zeit des Wartens. Des langen Wartens. Denn vor uns

hatten bereits zwei weitere Familien ihr Interesse an dem Grundstück bekundet und jeweils eine
Bedenkzeit von mehreren Wochen erbeten. Ich sage euch: Warten ist NICHT mein Ding 😉
Vor allem auch nicht dann, wenn das Stück der Begierde direkt vor der eigenen Nase liegt. An
dem man täglich mehrfach vorbeikommt. Das man jeden Morgen beim Öffnen der Rollos sieht.
Emotionale Achterbahnfahrt pur… Ein lebhafter Mix aus Hoffnung, Träumen, auf dem Boden der
Tatsachen bleibend und kritischem Beäugen der Wiese, ob sich dort etwas Aussagekräftiges tut.
Jedes unbekannte, parkende Auto vor der Wiese verursachte schon ein wenig Herzschmerz. Von
einem emotionslosen Warten meinerseits kann hier also definitiv nicht die Rede sein 😉
Aber ein Ende nahm das Warten dann aber schließlich mit dem so ersehnten Telefonanruf.

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Wir hätten eine Wiese!
Und nun?

Hui! Und noch einmal kam eine wilde, emotionale Achterbahnfahrt in Gang. Dieses Mal nun

gepaart mit der großen Frage „Und jetzt?“ Was sind die nächsten Schritte?“ Also sammeln und
loslegen. Und bereits nach zwei Tagen war uns klar, warum die anderen Familien eine so lange
Bedenkzeit erbeten hatten: Ämter-, Behörden-, Firmen- und Banken-Mühlen mahlen hier
in
unserer Kleinstadt seeehr langsam! Und da wir weder die Katze im Sack kaufen, noch sonst
irgendwelche finanziellen Risiken eingehen wollten, war es uns sehr wichtig, im Vorfeld alle
Fakten, Möglichkeiten und Kosten zu kennen. Und natürlich war da dann die generelle, große
Frage Wie wollen wir bauen?, Was dürfen wir bauen?, Was sagt der Bebauungsplan?, Stein auf
Stein? Fertigbauweise? Mittels Bauträger oder Architekten? Ich sage euch, wir haben uns alles
und viel angeschaut. Diverse Fertigbau-Firmen, Bauträger-Firmen… Nur um schlussendlich bei
einem Architekten zu landen 😉 Und bei der sehr konventionellen Bauweise „Stein-auf-Stein“.

Pro- und Contra-Argumente gibt es für alle Varianten, aber wir haben den Weg gewählt, der uns
das passendste Gefühl gab. Ja, wir fühlen uns bisher sehr gut aufgehoben auf unserem Weg.
Darum konnten wir auch voller Überzeugung den Schritt des endgültigen Kauf des Grundstücks
vollenden. Seit Anfang des Jahres gehört uns nun diese unsere Wiese – und selbst heute noch
können wir diese wirklich sehr glückliche Fügung noch immer nicht ganz glauben und fassen.

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Ämter, Behörden und Trallalla

Heiliger Strohsack! Aber Hallo! Ehe so ein Bauvorhaben erst einmal wirklich losgeht, ehe man

es überhaupt genehmigt bekommt, kann eine ganz schön lange, lehrreiche und einsatzfreudige
Zeit ins Land streichen. Das ist ein riesiger Rattenschwanz! Vor allem auch, wenn man ein
Grundstück erwerben will und erworben hat, das reich ist an Auflagen. In unserem Fall war der
Bebauungsplan recht uneindeutig-eindeutig, es gab noch unbekannte Vorkaufsrechte, von denen
wir erst mittels Grundbuchauszug erfuhren. Es gab Baulasten, die geklärt und bereinigt werden
wollten… A propos: Ich kannte das Worte „Baulast“ vorher gar nicht und assoziierte damit
zunächst etwas ganz anderes, als es tatsächlich meint. In unserem Fall war das eine Eingabe der
Nachbarn rechts und links, wie und wo eine neuzubauende Garage zu stehen habe. Ehe das dann
alles geklärt, beurkundet und gelöscht wurde, gingen wieder viel Zeit, viele Unterschriften und
so manche Gebühr ins Land 😉 Ja, alles kostet! Jede Unterschrift und gefühlt jedes Stück Papier,
das benötigt wird. Ehe überhaupt die Baugenehmigung eingereicht werden kann, ist bereits so
viel Papier durch unsere Ablage gewandert… Beeindruckend, spannend, intensiv und lehrreich.


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Jetzt weiß ich zumindest noch mehr, dass es wirklich für alles ein Amt, eine Behörde, eine
Genehmigung und ein Formular gibt. Das Bergbauamt muss prüfen, ob ggf. Bergbauschäden
vorliegen. Der Kampfmittelräumdienst muss prüfen, ob das zu bebauende Grundstück ggf. in
der Abwurfzone der Alliierten lag und ob es ggf. Blindgänger auf dem Grund geben könnte.
Wow, da ist die Vergangenheit plötzlich ganz, ganz nah. Und jetzt weiß ich auch, wie es sich
anfühlt, wenn man plötzlich total abhängig von den Entscheidungen diverser Behörden ist.
Wenn aus der vorher kalkulierten Wartezeit auf die Baugenehmigung aus 8 Wochen plötzlich
30 Wochen werden! In Worten: DREISSIG!!! SIEBEN MONATE! Das war der Moment, in dem
ich unser Vorhaben das erste Mal sehr anzweifelte. Aber wie so oft lehrte uns das Leben:

„Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird!“ Wie aus dem Nichts kam zwei Tage nach
meinem Geburtstag der erlösende und sehr überraschende Anruf der Stadt, dass es losgehen
kann. Nicht nach 30 Wochen, nicht nach geplanten 8 Wochen… Nach unglaublichen, schnellen
6 Wochen! Ich glaube, dass ich erst an diesem Tag ganz wirklich realisiert habe, was da passiert.
Dass wir diese Wiese unser Eigen nennen dürfen. Mit all ihrer und unserer Vorgeschichte. Dass
der Bau nun ganz konkret wird. Dass der Bauunternehmer auch so spontan verfügbar ist und
eher anfangen kann. Dass es tatsächlich nach Eingang der Genehmigung direkt losgehen konnte.

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Jetzt geht es los

Und da stand er plötzlich an einem Sonntag Abend: Ein Bagger! Im Schlafanzug hingen wir am

Fenster und bestaunten diesen einen Bagger, den der Bauunternehmer bereits für den folgenden
Tag dort aufgestellt hatte. Erwähnte ich bereits, wie unglaublich genial das ist, dass unsere
Baustelle in unmittelbarer Nachbarschaft liegt? Ja, aus unserer Wiese wird nun eine Baustelle.

Fortsetzung folgt…
…Teil 1: HIER

Liebe Grüße zu euch und einen guten Start
in die neue Woche! Julia
***
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11 Kommentare

  • Antworten Katrin 10. April 2017 at 5:06

    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich und auch zum Baubeginn!:)!! Toll! Ich wünsch euch ganz viel Kraft, Freude und Durchhaltevermögen für die kommende spannende Zeit!:)
    Glg! Katrin

    • Antworten Ju Lia 10. April 2017 at 12:12

      Lieben Katrin,

      liebsten Dank <3
      All deine Wünsche nehme ich sehr gerne an –
      denn gebrauchen werden kann man sie garantiert 😉

      Herzlichen Gruß
      Julia

  • Antworten shabbylinas welt 10. April 2017 at 6:54

    Liebe Julia,
    Ich grinse breit und freue mich mit dir und für dich. Es ist ein tolles Gefühl, wenn es nach dem ganzen Behördenkram endlich los gehen kann. Da ist der erste Bagger eine echte Sensation. Ich versteh dich und bin ganz gespannt wie es weiter geht.

    Dir eine schöne Karwoche und liebe Grüsse
    Nicole

    • Antworten Ju Lia 10. April 2017 at 12:15

      Liebe Nicole,

      dein Grinsen zaubert mir ein Grinsen in das Gesicht <3
      Liebsten Dank dafür <3

      Eine schöne Karwoche auch für dich!
      Sei herzlich gegrüßt!
      Julia

  • Antworten Manu S. 10. April 2017 at 10:00

    oh ja, so ein Bauvorhaben ist eine seeeehr spannende Sache 🙂
    bei uns liegt das ja auch noch nicht so lange zurück und ich konnte dir gerade nachfühlen, wie es dir/euch ging, bis endlich der erlösende Anruf kam.
    ich wünsche euch gute Nerven und das alles so wird, wie ihr euch das vorstellt 🙂
    liebe Grüße
    Manu

    • Antworten Ju Lia 10. April 2017 at 12:23

      Ja, wirklich unglaublich, welche Gefühlswellen man da so durchläuft 😉
      Danke dir für deine lieben Wünsche!

      Herzliche Grüße
      Julia

  • Antworten Minza will Sommer 10. April 2017 at 12:15

    So viel schönes Glück, ob mit der nahen Wiese, der rasend schnellen Baugenehmigung (unser Schnitt in Köln liegt bei 9 Monaten) + so wünsche ich weiterhin viel davon, gute Nerven und ganz viel Freude auf das neue Zuhause!

    Ich bin ehrlich immer wieder beeindruckt, wie meine Bauherren das alles so meistern während ihr Alltag ganz normal weiter läuft, mal sehr zehrend, mal fluppt es nur so, je nach Typ und ganz besonders spannend ist es, wenn sie in dem Haus wohnen in dem umgebaut wird. Aber da habt Ihr ja zum Glück den perfekten Abstand, nicht zu nah, nicht zu weit weg.

    Alles Gute Euch : ) Maren

  • Antworten fim works Frauke - it's me! 10. April 2017 at 18:17

    Wie spannend, liebe Julia, wie spannend!
    Ich habe diese Aufregung bei meinen Eltern hautnah miterlebt und kann mich noch daran erinnern, aber selbst Bauherrin zu sein, ist doch etwas anderes.
    Auf dass alles glatt läuft bei euch!

    Liebe Grüße … Frauke

  • Antworten Sandra [ZWO:STE] 11. April 2017 at 6:24

    Liebe Julia,
    vom ersten Bagger bis zur Tapete ist es ja nur ein Katzensprung 😉 Nach dem Papierkram nun etwas Leibhaftiges zu sehen, wahrzuhaben, dass das Haus Konturen bekommt – ich freue mich für dich und deine Familie!
    Für die nächste Zeit ein stabiles Nervenkostüm und viel Vorfreude gewünscht,
    Liebe Grüße Sandra

  • Antworten Christel Harnisch 11. April 2017 at 10:05

    Oh je… das erinnert mich an unser Haus vor drei Jahren…. Das war auch sehr nervenaufreibend! Vor allem als wir fast die Zusage bekamen und ein Bauunternehmer unser Haus doch noch fast vor der Nase weggeschnappt hätte um es platt zu machen…. Gott sei Dank hat er keine Genehmigung zur Überbauung bekommen…. sonst hätten wir es nicht ♥ Ich wünsche dir noch viele gute Nerven mit Handwerkern, Küche und Bad, Fliesen, Holzböden aussuchen… Aber es macht ja auch alles Spaß! Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich mit dir liebe Julia ♥
    Ganz liebe Grüße
    Christel

    die als Blogtourkollegin hier hereingeschneit kam und doch gleich bleibt 🙂

  • Antworten Smillas Wohngefühl 11. April 2017 at 18:28

    Oh liebe Julia, wie spannwist DAS denn?! Ich fiebere total mit Euch und bin schon sehr auf Planung, Bauphase und schließlich endlich den Umzug sehr gespannt!
    Wir haben unser Haus vor fast 18 Jahren (gebraucht) gekauft und komplett umgebaut….und häufig kam es anders als gedacht.
    Ich bleib dran an Deiner Story!
    LG
    Smilla

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