Es ist Winter!
Kalendarisch kann man es nicht leugnen und mittlerweile lässt es auch das Wetter erkennen 🙂
Ok, von Schnee sind wir hier, wo ich wohne, weit entfernt,
aber der eisige Ostwind vermittelt momentan zumindest ein Gefühl von Winter
und rechtfertig wieder das Dasein von Mützen, Handschuhen und …
… wärmender Winterküche!
Zu meinen liebsten Herbst-/ Wintergemüsen gehört, neben dem Kürbis, die Pastinake.
Und dabei „kenne“ ich sie so richtig erst seit knapp 10 Jahren… *räusper
Obwohl bei uns zu Hause immer viel, gerne und frisch gekocht wurde,
standen Pastinaken nie auf dem Tisch.
Ein Urlaub in Irland änderte alles.
Mein Mann und ich mieteten dort ein kleines Ferienhäuschen auf dem Lande und wir freuten
uns wie verrückt darauf, durch die kleinen Supermärkte und über die Mini-Wochenmärkte zu
stromern, Neues zu entdecken und landestypisch zu kochen.
Direkt am ersten Tag kamen wir in der Gemüseabteilung eines ganz normalen Supermarktes
in einer Kleinstkleinstadt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Dort lagen Unmengen an Kürbissen, die es hier sonst nur im Herbst/ Winter zu kaufen gab,
es gab verschiedenfarbige Zucchini, bunte Möhren und eben auch „Parsnips“,
Pastinaken, also! Oder doch nicht?
Ja, und genau dieses Gemüse bekamen wir hier, als wir wieder zu Hause waren… nicht!?!
Die Angestellten des Supermarktes verstanden nicht und fragten „Pasti…was???“
Ok, dann eben die Feinkostabteilung eines Warenhauses in der Nachbar-Großstadt… Fehlanzeige!
Der Wochenmarkt? „Gerd, haben wir Pastinaken? Nein?? Nein!!!“
Das Internet befragt erfuhren wir: Ist ein Herbst-/ Wintergemüse.
Gut! Ein halbes Jahr später klapperten wir wieder alle Stationen ab… Fehlanzeige!
Bis wir auf dem größten Wochenmarkt der weiteren Umgebung endlich Pastinaken
(zu einem unfassbar hohen Preis) fanden. Aber egal!
Lange Rede, kurzer Sinn:
In den letzten 10 Jahren hat sich in unserer Wohnumgebung viel getan!
Pastinaken gibt es nun fast in jedem Supermarkt, garantiert in jedem Biomarkt
und immer ofter auch zu allen anderen Jahreszeiten.
Aber am leckersten und frischesten schmecken sie einfach im Herbst und Winter,
da sie durch Frosteinwirkung erst so richtig ihren besonderen, typischen, würzig-süßen,
aber angenehm milden Geschmack entfalten.
Daher kommen Pastinaken zu dieser Jahreszeit auch mehrmals wöchentlich auf den Tisch
und werden von Groß & Klein (weil nicht nur lecker, sondern auch sehr bekömmlich) sehr geliebt 🙂
Unsere liebsten, familientauglichen Pastinaken-Rezepte
Ofengeröstete, karamellisierte Pastinaken mit Ahornsirup,
Pastinaken-Pommes aus dem Ofen
und unser heißgeliebtes, cremiges, superschnelles Pastinaken-Pü,
wohinter kein wirkliches Rezept steht, was aber absolut empfehlenswert und eine Alternative
zum bekannten Kartoffel-Pü ist,
mag ich heute sehr gerne mit euch teilen,
denn es gab sie mal wieder vermehrt in den letzten Tagen
und da habe ich dann gestern einfach mal die Kamera gezückt 🙂
☆☆☆ Karamellisierte Ofen-Pastinaken
Die ofengerösteten und karamellisierten Pastinaken schmecken prima als Beilage zu Geflügelfleisch.
Wir verknuspern sie uns aber auch sehr gerne als Zwischenmahlzeit „pur“.
Das Süßen mit Ahornsirup passt für mich am besten zu den Pastinaken,
da es die natürliche Süße des Gemüses fein unterstreicht & weniger „aufdringlich“/ überlagernd ist als Honig.
ZUTATEN
(als Beilage reicht die Menge für ca. 8 Portionen)
1 kg Pastinaken
80 ml Ahornsirup (oder Honig)
Olivenöl
Salz und Pfeffer
ZUBEREITUNG
Den Ofen auf 200°C vorheizen.
Die Pastinaken schälen, waschen und – je nach Größe – quer halbieren
oder dritteln und jede Hälfte/ jedes Drittel anschließend kreuzweise,
längs vierteln.
Nun kann man die Pastinaken-Stücke entweder ca. 3 Minuten vorkochen
oder direkt im rohen Zustand auf das Backblech
oder in eine Auflaufform geben.
Die Pastinaken mit Olivenöl (Menge nach Wunsch/ Gefühl) begießen und
gut mit einander vermengen.
Abschließend mit dem Ahornsirup beträufeln, vermengen und die Gemüse-
stücke gleichmäßig auf dem Blech verteilt in den Ofen schieben.
Bei 200°C rösten und zwischendurch 1x wenden,
bis die Pastinaken gar, weich und bräunlich-karamellisiert sind.
Sind die Pastinaken bereits vorgegart, benötigen sie natürlich weniger
Röst-Zeit und die Ofentemperatur kann auch entsprechend
reduziert werden.
ZUTATEN
(als Beilage reicht die Menge (knapp) für 2 Erwachsene und 2 Kinder)
500 g Pastinaken
1 Eiweiß von einem großen Ei
2 gestrichene EL Mehl oder Stärke
4-8 EL Olivenöl
Salz
ggf. auch ein fertiges Pommesgewürz oder Paprikapulver
ZUBEREITUNG
Den Ofen auf 220°C vorheizen.
Die Pastinaken schälen, waschen und – je nach Größe – quer halbieren oder dritteln und jede Hälfte/ jedes Drittel anschließend in schmale Streifen schneiden.
Aus dem Öl (es geht natürlich auch Sonnenblumenöl) und dem Salz
(und dem Paprikapulver oder dem Pommesgewürz)
eine Marinade anrühren und mit den Pastinakenstreifen vermischen.
Wenn man mag, können die Pastinaken auch gerne
eine Weile in der Marinade ruhen und durchziehen.
Nun das Mehl oder die Stärke über die Pastinaken stäuben
und sehr gut und gleichmäßig mit einander vermengen.
Abschließend wird das Eiweiß steif geschlagen,
um die Pastinaken-Pommes darin zu wenden.
Alles auf ein gefettetes oder mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, gleichmäßig und ohne Überlappungen verteilen und ca. 15 Minuten (je nach Ofenleistung) garen und backen,
bis die Pommes Farbe annehmen und knusprig werden.
Wer auf Nummer sicher gehen will,
kann auch abschließend noch die Grillfunktion des Ofens bemühen.
☆☆☆ Pastinaken-Stampf
Das heißgeliebte Pastinaken-Püree gibt es hier mindestens 1x pro Woche.
Geschmacklich ist es natürlich nicht mit dem klassischen Kartoffel-Pü zu vergleichen,
aber es ist eine tolle Variante/ Abwechslung zu diesem und für mich ein vollwertiger Ersatz,
da ich leider leider eine Allergie auf Kartoffeln (Kartoffelstärke) habe.
Tja, Sachen gibt es… 😉
Ein echtes Rezept steckt da kaum hinter und ich koche es, wie fast alles, immer nach Gefühl.
Das Rezept bietet auch alle Optionen für eine lactosefreie und/ oder vegetarische Gestaltung.
Pimpen oder gehaltvoller gestalten kann man das Pü,
Wenn ich übrigens koche, backe oder fotografiere, sieht das meist immer genau so aus:
° Rotkohl-Pie oder Tomaten-Crumble ° Rotkohl-Suppe ° Erbsen-Küchlein ° Rotkohl-Salat °
° mit Kürbis gefüllte und gratinierte Muschelnudeln ° Flammkuchen mit Blaubeeren und Schinken °
Habt ihr auch Pastinaken-Lieblingsrezepte?
Erzählt mal!
***
14 Kommentare
Wunderschöne Bilder und tolle Rezepte zeigst du uns da. Herrlich! Ich kenne Pastinaken nicht,aber wie es scheint muss ich es unbedingt mal ausprobieren.
Und das mit dem Fotografieren kenne ich. Vier Kinderhände die sich mittlerweile ein Spiel daraus machen, wer es schafft vor dem Auslöser noch schnell einen Hand drauf zu kriegen, weil sie genau wissen, dass ich es hasse 🙂
Liebe Grüsse Paula
Klingt lecker! Und zu deiner Frage: Na klar, auch winterliche Gemüseküche gehört dazu…also alles, was die Zeit möglichst bald bis zum Frühling vertreibt…;-))). LG Lotta.
Was sind das wieder für herrliche Fotos, liebe Julia !!! Ich habe ehrlich gesagt noch nie ein Gericht mit Pastinaken zubereitet…
Ganz herzliche Grüsse und einen entspannten Sonntagnachmittag, helga
Fantastic photos, very sweet and elegant.
All the best,
Denise
http://anenglishgirlrambles2016.blogspot.com
Ich mag Pastinaken gern, allerdings nicht als Püree, das hab ich zuviel für meinen Großen als erste Beikost gekocht 😉 Aber gemischt mit anderem Gemüse, mmmh… deine Pommesvariante sieht sooo gut aus, da muss ich gleich los zum Pastinakenkauf. Ganz liebe Grüße zu dir, Ulli
Mmmmh alle drei Varianten klingen total lecker!! Das muss ich wirklich mal nachmachen 🙂 Vor allem die Pommes sehen sehr verführerisch aus ;-))
Einen guten Wochenstart, meine Liebe ♥
Liebste Grüße
Lea
Oh toll, ich steh auf Pastinaken! Bei mir kommen die in jede Gemüsesuppe oder auch in jeden Eintopf. Ich hab sie auch schon in Rahmsoße zu Knödeln gereicht – für die Vegetarierin eine gute Alternative zum Wildgulasch ;).
Liebe Grüße,
Anna
Her mit den Pastinaken, aber ich weiß ja, alle sind weg ;). Deine Rezepte klingen alle gut, viel zu selten esse ich das wirklich köstliche Gemüse, werde mir Deine Rezepte hinter die Ohren schreiben.
Ich wünsche Dir eine schöne Woche. Liebe Grüße.
Cora
Ich sage heute einfach mal nur: lecker, lecker, lecker, LECKER!!!!
Und wo bekomme ich um 22:48 Uhr Pastinaken her??
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Julia,
ich liebe Postbanken auch so sehr! Egal ob a la Pommes aus dem Ofen, als Gratis mit anderem Gemüse oder auch als Süppchen! Die karamellisierte Variante werde ich sicher mal ausprobieren! Bei den tollen Fotos habe ich jetzt total Lust darauf!
Liebste Grüße von Martina
Sehr fein.
LG
Gesche
Hmmm, Pastinaken! Ich liebe sie auch. Mein neuestes Lieblingsrezept, allerdings ein bisschen aufwendiger: Pastinaken-Risotto, richtig mit etwas Weißwein, kleinen (halbgeschnittenen) Weintrauben und Walnüssen. So, so, sooooo lecker!
Liebe Grüße,
Frau Pappelheim
Liebe Frau Pappelheim,
Pastinaken-Risotto klingt äußerst verführerisch und überzeugend!
Das werde ich doch glatt mal austesten 🙂
Herzliche Grüße
Julia
Super lecker hören sich dein Rezeptvorschläge an… Danke für´s Teilen.
LG Petra