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Wohlig-warmes auf dem Tisch: Rotkohl-Pie und Tomaten-Crumble

20. Dezember 2015
Sonntag, 20. Dezember 2015
Was kommt bei euch an den Feiertagen auf den Tisch?
Das Gleiche wie immer, weil es eine schöne Tradition ist?
Oder jedes Jahr etwas Anderes, etwas Neues?
Als ich Kind war,
gab es jedes Jahr die obligatorische Gans mit Rotkohl, Klößen und Apfelkompott.
Daran kann ich mich noch so gut erinnern!
Wie mein Opa die Gans stundenlang im heimischen Bäckerei-Ofen liebevoll gebraten hat.
Wie meine Oma schon am Tag zuvor den Rotkohl und das Apfelkompott zubereitete.
Wie nach dem Essen an Heiligabend ALLE mit Magengrimmen stöhnend und pappsatt auf dem Sofa lagen.
😉
Irgendwann führte mein Vater dann die Tradion des Gänsebratens fort.
Nachdem ich nun älter wurde und meine Leidenschaft fürs Kochen entdeckte,
bot ich mich irgendwann an, dass ich das Kochen übernehmen würde.
Allerdings ohne Gans (mochte ich nie so wirklich),
mit Pute, weniger gehaltvoll, weiterhin mit Rotkohl, Klößen und Apfelkompott,
aber ohne dieses bis dato so traditionelle Magendrücken 😉
Als ich von Zuhause auszog,
mit meinem damaligen Freund und jetzigem Ehemann zusammen zog,
behielten wir diese kleine Essenstradition mit Pute und Co. bei.
Seidem wir nun Eltern sind,
kochen wir an den Weihnachtstagen jedes Jahr anders.
Wir kochen einfach das, wonach uns ist.
Wer weiß, vielleicht  fordern unsere Kinder ja irgendwann, wenn sie älter sind, eine Essenstradition ein.
Das ist dann auch gut so.
Lange Intro, kurzer Sinn:
In diesem Jahr gaben „äußere Einflüsse“ unseren Essensrahmen vor.
Der Erwerb dieses neuen, heiß geliebten Buches,
der Gewinn dieser vier Pie-Formen auf AtMine
und CLARAS neues „IchBacksMir“-Thema
inspirierten mich zu den folgenden Rezepten,
die sowohl äußerst geeignet für die Weihnachtstage, die Tage vor Weihnachten oder auch die Tage nach Weihnachten sind, da sie sich prima als Resteessen, bzw. als Resteverwertung anbieten.

„Gefüllt“ hieß die neueste Backaufgabe von CLARA.
Welches Wort passt wohl besser in die Weihnachtszeit als dieses?
gefüllte Keksdosen
gefüllte Innenstädte
abgefüllt am Glühweinstand
vollgefüllt mit leckersten Speisen
Gefühlt ist alles irgendwie gefüllt 😉
Sollte euer Bauch nach dem Kekskonsum noch nicht gefüllt sein,
sollte euer Gaumen nach eher herzhaft gefülltem Magen verlangen,
sollten eure Reste-Vorräte prall gefüllt sein,
sollte eure Lust auf lange in der Küche schon randvoll gefüllt sein,
so habe ich zwei leicht nachzumachende, schnelle, herzhafte und Reste verwertende Rezepte für euch.

☆☆☆ Rotkohl-Pie

Die Rotkohl-Pie ist quasi mal wieder so passiert.
Nachdem ich das Buch rauf und runter gelesen habe
und mir Unmengen an Appetit beim Betrachten der Bilder angesammelt habe,
stand fest, dass ich Lust auf eine Pie hatte
Da im Kühlschrank aber ein Rotkohl lag, der mal langsam genutzt werden musste wollte,

sollte er die Füllung der Wahl sein.
Aber: Kein Rezept da, um das alles zu kombinieren.
Gut, das www hilft ja immer bereitwillig aus, aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt,
nur dieses eine Buch an und um Weihnachten zu nutzen.
Kein Gewälze mehrer Bücher und|oder Zeitschriften.
Nur ein Buch!
Mir ist momentan nämlich echt so sehr nach einem ökonomichen Zeitmanagement, nach Einfachheit.
Also habe ich kurzerhand das süße Pumpkin-Pie-Rezept in ein herzhaftes Rotkohl-Pie-Rezept umgewandelt.
ZUTATEN FÜR DEN TEIG
(lt.Rezept für eine Form mit 23cm Durchmesser, bei uns reichte es für 2x 14cmx20cm)
225g (Dinkel-)Mehl
1/4 TL Salz
1 TL Ahornsirup
125g kalte, gewürfelte Butter
2-3 TL Wasser
ZUBEREITUNG
Mehl und Salz in einer Schüssel mischen.
Die klein gewürfelte Butter und den Ahornsirup hinzu geben und alles krümelig vermischen.
Nun das Wasser nach Bedarf zugeben und zu einem glatten Teig verkneten.
Ein wenig Teig für die „Abdeckung“ zurück behalten
Den restlichen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche entsprechend der Größe eurer Backform ausrollen,
in die gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Form geben und einen ca. 3cm hohen Rand formen.
Mit einer Gabel einstechen, ruhen lassen und anschließend bei 200°C ca. 15 Minuten vorbacken,
oder, wie das Rezept sagt, mit Hilfe von Trockenfrüchten blindbacken,
bis die Teigränder leicht gebräunt sind.
Ging bei mir auch so sehr gut.
Aus dem zurückbehaltenen Teig un noch den „Deckel“ der Pie formen.
Einweder als Komplett-Deckel
(dann bitte vor dem letzten Backen für kleine „Kamine“ gegen den Hitzestau sorgen),
als Streifen, die wie ein Gitter auf der Füllung ruhen
oder als Sternen“Dach“ wie bei mir 🙂
ZUTATEN FÜR DIE FÜLLUNG
70g Butter
1 EL Mehl
1/2 Rotkohl
2 Schalotten
200ml Apfelsaft oder Wein oder Fond
1 EL dunklen Balsamico
1 EL Ahornsirup
2 Lorbeerblätter
4 Wacholderbeeren
etwas Zimt
Pfeffer und Salz
1 Ei
100ml Sahne
80g Parmesan oder Pecorino
ZUBEREITUNG
Den Rotkohl in feine Streifen schneiden oder hobeln.
In einer Pfanne die Butter vorzichtig schmelzen lassen, die klein geschnittenen Schalotten anschwitzen,
mit Mehl bestäuben, leicht bräunen lassen, den Rotkohl dazu geben und kurz mitbraten.
Die Kochflüssigkeit angießen,
den Rotkohl garen lassen und mit den Gewürzen abschmecken.
Währenddessen die Sahne, das Ei, den geriebenen Käse und Pfeffer nach Geschmack
mit einander sehr gut verrühren.
Wenn der Rotkohl gar ist und etwas durchgezogen ist,
die Lorbeerblätter und Wacholderbeeren entfernen
und auf den Teig in die Pie-Form geben.
Die Ei-Sahne-Mischung gleichmäßig über den Rotkohl geben,
mit den Teigsternen belegen, ggf. mit Eigelb bestreichen,
in den auf 180°C vorgeheizten Ofen gben
und ca. 15 Minuten garen, bis der Teig leicht gebräunt ist.
Die Kombination aus buttrigen, zarten, mürben und teils leicht knusprigen Teig und dem würzigen Rotkohl ist wirklich so so lecker, definitiv empfehlenswert und schmeckt auch aufgewärmt richtig, richtig gut.
Ich bin begeistert!
Das ist nun schon meine 3. Rotkohl-Freude in diesem Jahr.
Gab es ihn vorher „lediglich“ als Gemüse gekocht,
so habe ich nun die Varianten
und eben diese Pie schätzen und lieben gelernt 🙂
Als Inspiration für die zweite Beilage aus der Pie-Form dienten dieses Bild und dieses Rezept,
allerdings habe ich die „Teigverteilung“ und die Zubereitung etwas abgewandelt
und das Gericht entsprechend umbenannt:
Aus „Cobbler“ wurde also „Crumble“ 😉


☆☆☆Tomaten-Crumble

In süßer Form kenne und liebe ich Crumbles.
Die herzhafte Variante ist völlig neu für mich und ich weiß nun,
dass sie ab jetzt regelmäßig auf den Tisch kommt.
In die Parmesan-Teig-Krümel lässt sich ja so ziemlich alles schmackhaft einkleiden.

ZUTATEN FÜR DEN TEIG
(lt.Rezept für 1 große oder 4 kleine Förmchen, bei uns als Crumble mit Boden für 1 Pieform in 14cmx20cm)

170g (Dinkel-)Mehl
1 EL Backpulver
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
90g kalte, gewürfelte Butter
40g geriebenen Parmesan oder Pecorino

ZUBEREITUNG
Mehl, Backpulver, Salz und Pfeffer in einer Schüssel vermischen.
Die klein gewürfelte Butter und den Parmesan zufügen und alles miteinander krümelig verreiben.
Die Hälfte der Brösel auf die Form(en) verteilen, einen kleinen Rand formen und festdrücken.

ZUTATEN FÜR DIE FÜLLUNG
(lt.Rezept für 1 große oder 4 kleine Förmchen, bei uns 1 Pieform in 20cm)
500g Kirsch-Tomaten
2 Schalotten
2 EL Olivenöl
1 EL Butter
1 TL Zucker
2 EL Balsamico
Salz und Pfeffer

ZUBEREITUNG
Die Tomaten waschen, die Schalotten klein würfeln.
In einer Pfanne die Butter und das Öl erhitzen.
Die Schalotten darin anschwitzen.
Den Zucker dazugeben, leicht karamelisieren lassen und mit dem Balsamico abschlöschen.
Nun die Tomaten dazugeben, mitgaren und alles leicht einreduzieren lassen.
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Die Tomatenfüllung mit Salz und Pfeffer abschmecken, in die Form(en) auf den Teig geben
und gleichmäßig verteilen.
Den restlichen Crumble-Teig über die Tomaten bröseln und für ca. 20-25 Minuten backen,
bis die Streusel hellbraun sind.
Einen wundervollen 4. Adventssonntag für euch
Liebe Grüße

Julia
***
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3 Kommentare

  • Antworten Frauke { it's me! } 20. Dezember 2015 at 8:22

    Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Julia!
    Unglaublich, wieviel Zeit du dir für diese Köstlichkeiten und die tollen, appetlichen Bilder dazu genommen hast! Schläfst du eigentlich gar nicht?
    Ich habe Glück, mein Vater ist Koch und so gibt's das Weihnachtsessen bei uns traditionell bei den Eltern. Und wenn ich es mir so überlege, jedes Jahr ein bisschen was anderes.
    Wenn's bei mir schon was auf die Augen gibt, dann bei dir nicht nur auf die Augen, sondern auch auf die Sinne 😉
    Ich freu mich, dass du mir gewogen bleibst, ganz doll!
    Hab einen wunderbaren vierten Advent mit deinen Mäusen und deinem Mann … ganz viele liebe Grüße, Frauke

    Auf die Menschen mit Geschmack 😉

  • Antworten Nicole B. 21. Dezember 2015 at 7:34

    Liebe Julia,
    die Bilder sind der Hammer, die Rezepte nicht ganz so meins, aber das macht ja gar nichts.
    Bei uns gibt es Heiligabend immer das Gleiche, geräucherten Lachs, Dips, Muscheln, Garnelen, alles mit Toast und Baguette, Feldsalat mit Pute und Granatäpfelkernen und als Nachtisch Eis mit Sahne und heißen Kirschen.
    An den Feiertagen gibt es immer das, wozu wir Lust haben. Jedes Jahr etwas anderes.
    Dir wünsche ich jetzt einen guten Start in die Weihnachtswoche, ganz liebe Grüße
    Nicole, die sich riesig über Deine lieben Worte zum Adventskalender gefreut hat…

  • Antworten clara vom tastesheriff 7. Januar 2016 at 13:47

    Das sieht super lecker aus!
    Toll, dass du dabei bist!
    Liebste Grüße, Claretti

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